Aus dem Archiv
"Barocke Solokantaten mit Instrumenten der Oboenfamilie"
Ein Gesprächskonzert mit Jörg Bolz und Studierenden der Musikhochschule Nürnberg-
Zum zweiten Mal zu Gast bei "Musik in Scheune und Kapelle" - der so überaus erfolgreich von Jürgen Harries betreuten Rückersdorfer Veranstaltungsreihe - die inzwischen Interessenten nicht nur aus der Gemeinde und den Nachbarorten, sondern auch aus Nürnberg anlockt, der Nürnberger Oboist und Hochschuldozent Jörg Bolz mit seinen Studenten. Diesmal in der evangelischen Kirche St. Georg mit Musik von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Christoph Schaffrath: für Oboenensemble reizvoll bearbeitete Kantatenausschnitte, eine weltliche Kantate und eine Sonate.
Unterstützt wurden die jungen Oboisten aus der Klasse Bolz nicht nur von ihrem Lehrer - dessen Virtuosität und Ton immer noch Bewunderung verdient -, sondern auch von einer Fagottistin, einem Cellisten und einem (hervorragenden) Continuo-Cembalisten Ralf Waldner. Als Gesangssolisten empfahlen sich wieder einmal die Sopranistin Astrid Kessler und der Bassist Thomas Schobert, beide in der Konzertreihe bereits bestens eingeführt. Ein farben- und abwechslungsreiches Programm, das die Favorit-Stellung der Oboe in der Barockzeit veranschaulichte, umrankt von unterhaltsam plaudernden Informationen durch Jörg Bolz.
Eigentlich nur schade, dass anstatt der besonders farbenreichen historischen Barockoboe die klanglich viel gröbere "moderne" Oboe den Ton angab. Bürgermeister Werner Pleyer konnte in seinen Begrüßungsworten wieder eine stattliche Besucherzahl begrüßen. Er und der Hausherr von St. Georg, Pfarrer Christoph Jäschke, am Schluss, gedachten mit eindringlichen Worten der Opfer des zeitgleichen (sinnlosen) Irak-Krieges und setzten damit besondere Akzente.
Wolfgang Troyke